Seit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert engagieren sich Unternehmen sozial und ökologisch – dies wird weitgehend als Corporate Social Responsibility (CSR) verstanden. Die Motive sind dabei unterschiedlich: Einerseits geht es – ökonomisch motiviert – darum, Vertrauen zu gewinnen und die Kundenbasis auszubauen, da das mit der Industrialisierung einhergegangene kapitalistische Wettbewerbsdenken Marktakteure dauerhaft in die Pflicht versetzt, sich bewähren zu müssen. Andererseits – und dies ist normativ motiviert – können sich erfolgreiche Unternehmen nur durch eine funktionierende Gesellschaft und nutzbare Umwelt begründen: Profitieren Unternehmen von äußeren Einflüssen – den Produktionsfaktoren – wie etwa Rohstoffen oder guten Mitarbeitern, bedingt dies also im Gegenzug soziale und ökologische Verantwortung. Auswirkungen der CSR waren und sind hierbei etwa Genossenschaftsbewegungen oder Wohnungsbaumaßnahmen. Nicht zuletzt können Unternehmen mit dem bewussten Verfolgen einer CSR-Strategie auch darauf hoffen, strengeren Reglementierungen durch den Gesetzgeber zu entkommen. So gibt es etwa das Recht auf Eigenauskunft (auch: Recht auf Selbstauskunft), das sich aus dem Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung herleitet. Es gibt jedoch kein eindeutig festgehaltendes Recht – noch nicht! – auf Vergessenwerden (vorgeschlagenen vom Rechts- und Politikwissenschaftler Viktor MayerSchönberger), was zum Ziel hätte, dass personenbezogene Daten nicht dauerhaft gespeichert, sondern mit einer Art „Ablaufdatum“ versehen werden. In dem Zusammenhang ist auch vom „digitalen Radiergummi“ die Rede. Das heißt, dass die Corporate Digital Responsibility (CDR), genau wie die Corporate Social Responsibility, dem Recht vorauseilt und die Akteure auf freiwilliger Basis agieren – dies kann sinnvoll sein, um dem Gesetzeber etwa den Handlungszwang zu nehmen. …

Quelle / Link: Corporate Digital Responsibility Fachgruppe – Wirtschaftliche Potenziale & gesellschaftliche Akzeptanz

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