Von Ralf Keuper

Bislang verläuft die Digitalisierung im Maschinen- und Anlagenbau mit geringerer Geschwindigkeit als bei den Konsumgütern oder in der Finanzbranche. Es könnte auch noch etwas dauern, da die vernetzte Produktion, wie sie die Industrie 4.0 vorsieht, nach Ansicht von Amazon-Vize-Chef Werner Vogels mehr in der Phantasie als in der Realität existiert (Vgl. dazu: Werner Vogels / Amazon: „Noch ist das Gerede von Industrie 4.0 Unsinn“). Dennoch ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis der Industrial Consumerism im Anlagen- und Maschinenbau Einzug hält.

Unter den Geschäftsführern und CTOs der Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau wächst die Sorge, dass sich im B2B-Geschäft wiederholen könnte, was im B2C-Sektor bereits eingetreten ist: Große digitale Plattformen wie Amazon schieben sich zwischen die Hersteller und ihre Kunden und steigen irgendwann selber in das Geschäft ein (Vgl. dazu: Digitale Transformation im Maschinen- und Anlagenbau).

Wir dürfen die digitalen Geschäftsmodelle und die Internet-Plattformen nicht den Googles dieser Welt überlassen. Deshalb gehen wir proaktiv an die digitale Transformation ran. Auch wenn noch nicht klar ist, was
da kommt. Aber klar ist, dass sich der Maschinenbau verändern muss, solange die Amerikaner bei unseren Branchenthemen noch nicht so weit sind, solange die Maschinenkompetenz noch bei uns liegt. (Exp.)