Polen verstärkt seine Bemühungen, die Nutzung seiner nationalen digitalen Identitätsplattform mObywatel (mCitizen) voranzutreiben. Die App hat mittlerweile 10 Millionen Nutzer, ein Zuwachs von 1 Million seit Beginn der Popularisierungskampagne im November 2022. Dennoch bleibt die Nutzerzahl hinter den 22 Millionen Kunden der bankbasierten Identitätslösung mojeID zurück. Mit einer neuen, von der EU finanzierten Kampagne sollen weitere Bürger aus der 38-Millionen-Bevölkerung für die App gewonnen werden. Ziel ist es, bis 2035 20 Millionen Nutzer zu erreichen[1]Poland campaigns to boost the use of its digital ID platform mObywatel.
Seit ihrer Einführung 2017 hat die mObywatel-App zahlreiche Dienste implementiert, darunter elektronische Rezepte, mobile Führerscheine (mDL) und digitale Ausweise, die seit 2023 rechtlich den physischen gleichgestellt sind. Zu den neuen Funktionen gehören mStłuczka, eine Meldemöglichkeit für kleinere Verkehrsunfälle, und ein elektronisches Zahlungssystem für gebührenfreie Zahlungen. Bereits 18 neue Dienste wurden in den letzten 18 Monaten hinzugefügt.
Aktuell nutzen 5,5 Millionen Bürger den mDL, 5,7 Millionen die digitale Fahrzeugregistrierung und fast eine Million die elektronische Großfamilienkarte. Darüber hinaus bietet die App Funktionen wie Luftqualitätsüberprüfung, Wahllokalsuche und digitale Strafenverwaltung. Mit täglich über 1 Million Logins ist die Plattform ein zentraler Bestandteil der Digitalisierung Polens.
Parallel zur Bewerbung der aktuellen Version 2.0 wird die Version 3.0 entwickelt, die mit der europäischen EUDI Wallet kompatibel sein soll. Polen strebt eine vollständige eIDAS 2.0-Konformität bis 2026 an und beteiligt sich an EU-Interoperabilitätsprojekten, wie einem Pilotprojekt für qualifizierte Signaturen 2025.
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