Im Rahmen der Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (SDG 16.9) sollen alle Länder digitale Identitätssysteme einführen. Weltweit haben jedoch immer noch über eine Milliarde Menschen keine digitale Identität. Projekte zur digitalen Identität haben auf allen Kontinenten nur unzureichende Ergebnisse erzielt und stehen vor Umsetzungshürden. Diese Forschungsarbeit untersucht die Architektur und das Design von digitalen Identitätsplattformen, die das Erreichen der Plattformziele ermöglichen. Für diese Untersuchung wurde der designwissenschaftliche Ansatz der Allgemeinen Morphologischen Analyse (GMA) verwendet. Es wurden Fälle sowohl einer erfolgreichen als auch einer mäßig erfolgreichen Implementierung eines digitalen Identitätsprogramms untersucht, um prüfbare Aussagen über die optimalen Architektur-/Designaspekte solcher Plattformen zu validieren. Die Forschungsergebnisse sind für politische Entscheidungsträger und Technologiedesigner relevant, um solche Plattformdesignaspekte in die jeweiligen nationalen digitalen Identitätsinitiativen einzubeziehen. Darüber hinaus trägt diese Forschung durch die empirische Verallgemeinerung einer konfigurierbaren Vorlage und von Designfaktoren in Bezug auf digitale Identitätsplattformen zum Wissensfundus der Designwissenschaft bei.

Quelle: Architecture and Design of National Digital Identity Systems