Am Donnerstag hat das EU-Parlament mit mit großer Mehrheit die eIDAS-Reform verabschiedet. Bis zum Herbst 2026 müssen nun alle EU-Mitgliedstaaten ihren Bürgerinnen und Bürger eine „European Digital Identity Wallet“ (ID-Wallet) anbieten, mit der sie sich dann on- wie offline und in fast allen Lebensbereichen ausweisen können. Die Nutzung der ID-Wallet soll freiwillig und kostenlos sein[1]Europäisches Parlament stimmt für ein EU-weites, digitales Wallet.

Die eIDAS-Reform ist umstritten. Laut Thomas Lohninger von epicenter.works gegenüber netzpolitik.org drohe weiterhin „ein komplett neues, dystopisches Missbrauchspotential. Wenn die Pläne der EU aufgehen und alle Lebensbereiche von Arztbesuch, Google-Login bis zum ÖPNV damit vernetzt werden, ist ein Panopticon zum Greifen nahe.“[2]EU-Parlament stimmt für digitale Brieftasche

Der EU-Abgeordnete der Piratenpartei Patrick Breyer sieht in der ID-Wallet einen Blankoscheck zur Online-Überwachung der Bürger.

Das Bundesinnenministerium arbeitet derzeit zusammen mit Vertretern von Verbänden, aus der Wissenschaft und der Verwaltung sowie von Unternehmen und der Zivilgesellschaft an einem Konzept für ein deutsches eIDAS-2.0-konformes Gesamtsystem.