Legale Identifizierungssysteme ermöglichen dem Einzelnen den Zugang zum bürgerlichen und wirtschaftlichen Leben; sie ermöglichen es Unternehmen zu florieren und Gesellschaften zu funktionieren. Sie leisten oft einen entscheidenden Beitrag zur den Aufbau vertrauensvoller Beziehungen zwischen Menschen, Einrichtungen und (neuerdings) Dingen.

Das Recht auf “Anerkennung als Person vor dem Gesetz”, Artikel 6 der Erklärung der Vereinten Nationen (UN) Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, bildet die Grundlage, auf der Regierungen viele verankerte bürgerliche, wirtschaftliche, politische und andere Rechte gewähren, darunter Bildung, Gesundheitsversorgung, Wahlrecht, Heirat und Reisefreiheit. Sogar Selbstbestimmung und Privatsphäre hängen wohl davon ab, dass die Regierung jedes Individuum als vom Kollektiv verschieden anerkennt. Diese Abhängigkeit ist der Grund dafür, dass die UN ein Ziel für nachhaltige Entwicklung festgelegt hat, nämlich bis 2030 eine universelle rechtliche Identität und Geburtenregistrierung zu erreichen.

In diesem Zusammenhang bemühen sich viele Staaten (sowie supra- und subnationale Einheiten) nun, digitale Identitätssysteme und -ökosysteme aufzubauen, angetrieben durch die vielversprechende Analysen von Organisationen wie McKinsey, der Bill and Melinda Gates Foundation, dem Weltwirtschaftsforum und der Weltbank. Allerdings bestehen erhebliche Risiken bei der Entwicklung, der Einführung und der laufenden Verwaltung eines jeden Identitätssystems; die Digitalisierung verschärft das Risiko.

Die Teile 1 und 2 dieses Papiers befassen sich mit diesen Fragen und geben einen Überblick über die globale Landschaft, um die wichtigsten Trends in den heutigen Paradigmen der digitalen Identitätssysteme herauszuarbeiten. Teil 3 setzt auf der bestehenden prinzipienbasierten Literatur auf, um Empfehlungen für Regierungsempfehlungen für Regierungsbeamte zu geben, die sich mit den Kompromissen auseinandersetzen müssen, die bei der Entwicklung, Implementierung und Verwaltung von digitalen Identitätssystemen erforderlich sind. Wichtig ist dabei, dass es keine Einheitsgröße gibt, sondern dass mehrere Systeme nebeneinander bestehen können und dass keine einzelne Technologie, Architektur oder
Architektur oder ein Governance-Ansatz ein Allheilmittel darstellt. …

Quelle: Human-Centric Digital Identity: for Government Officials