Die japanische Regierung beabsichtigt, die digitale ID “My Number” für alle Bürgerinnen und Bürger quasi durch die Hintertür einzuführen. Das System genießt in der japanischen Bevölkerung nur geringe Akzeptanz. Um die Verbreitung zu beschleunigen, hat die japanische Regierung angekündigt, die Krankenkassenkarte abzuschaffen und in das „My Number“-System in zu integrieren. Die Menschen sind aufgrund dessen aufgefordert, Plastikkarten mit Mikrochips und Fotos zu beantragen.  Zu einem späteren Zeitpunkt soll noch der Führerschein mit dem System verknüpft werden[1]Japans Regierung will die digitale ID um jeden Preis durchsetzen[2]Japan to citizens: Get a digital ID or health insurance gets harder

My Number
Die 2016 eingeführten My Number-Karten, die als Mittel zur Verbesserung des öffentlichen Komforts, zur Entwicklung einer gerechteren Gesellschaft und zur Steigerung der Verwaltungseffizienz angepriesen werden, sind mit der individuellen 12-stelligen ID-Nummer des Inhabers verknüpft und damit ein Schlüsselelement der staatlichen Infrastruktur für soziale Sicherheit und Steuererhebung.

Die Kommunalverwaltungen verschicken die My Number-Benachrichtigungen an jeden ihrer Einwohner, aber es ist dann Sache des einzelnen Einwohners, zusätzliche Informationen und Dokumente, einschließlich eines offiziellen Fotos, vorzulegen.

Trotz des Angebots von Anreizen als Mittel zur Erreichung des Ziels der Regierung, dass die Karten bis Ende März nächsten Jahres zu fast 100 % genutzt werden, haben sich die Karten bisher als unpopulär erwiesen: Ende September hatten nur 49 % der Bürger eine My Number-Karte angelegt.

Quelle: The government wants you to get a My Number card. Should you?

Nach einer Reihe von Datenschutzskandalen ist das Misstrauen in Japan groß[3]Japanese government agencies suffer data breaches after Fujitsu hack[4]Japan Government Websites Hit By Cyber-Attacks, Killnet Suspected. Viele trauen der japanischen Regierung nicht, wenn es um den Datenschutz geht. Beispielhaft dafür ist die japanische Corona-App Cocoa[5]Probleme mit Japans Corona-App durch Funktionsprüfung ohne Tests.