In der griechischen Mythologie war Soteria die Göttin der Sicherheit. Das gleichnamige EU-finanzierte Projekt SOTERIA bemüht sich um die digitale Sicherheit und die Vertraulichkeit unserer personenbezogenen Daten. Es wird eine bevölkerungsorientierte, kostengünstige und kommerzialisierbare Dienstleistung mit Beteiligung der allgemeinen Öffentlichkeit entwickeln, die den Bürgerinnen und Bürgern die Kontrolle über ihre privaten personenbezogenen Daten auf einfache und sichere Weise verschaffen soll. Diese Technologie wird für den Alltag unerlässlich sein – sei es bei medizinischen Beratungen online oder beim Online-Banking. Das Projekt wird eine digitale Identität entwickeln, die durch Identifikationsmaßnahmen auf hohem Niveau auf einer dezentralisierten Datenspeicherungsplattform gesichert wird. SOTERIA bringt ein Konsortium aus 13 Partnereinrichtungen aus ganz Europa und verschiedenen Fachbereichen an einen Tisch, um ein benutzungsfreundliches Hilfsmittel bereitzustellen, das den Anforderungen von heute entspricht.

SOTERIA zielt darauf ab, einen Paradigmenwechsel im Bereich des Datenschutzes herbeizuführen und die aktive Beteiligung der Bürger an ihrer eigenen Sicherheit, ihrer Privatsphäre und dem Schutz ihrer persönlichen Daten zu ermöglichen. SOTERIA wird in drei groß angelegten realen Anwendungsfällen einen bürgergesteuerten und bürgerzentrierten, kosteneffizienten und marktfähigen Dienst entwickeln und testen, der es den Bürgern ermöglicht, ihre privaten persönlichen Daten einfach und sicher zu kontrollieren. Unter der Leitung eines KMU wird im Rahmen dieses Projekts ein revolutionäres Instrument entwickelt, das auf benutzerfreundliche Weise ein Identifizierungsinstrument auf hohem Niveau mit einer dezentralisierten Plattform zur sicheren Datenspeicherung kombiniert, um allen Bürgern unabhängig von Geschlecht, Alter oder IKT-Kenntnissen die Möglichkeit zu geben, ihre persönlichen Daten umfassend zu schützen und zu kontrollieren und gleichzeitig ein größeres Bewusstsein für potenzielle Datenschutzrisiken zu entwickeln. Die SOTERIA-Lösung wird in drei realen, groß angelegten Anwendungsfällen getestet und validiert, an denen 6 500 europäische Bürger beteiligt sind und die auf drei Anwendungen abzielen, deren Nützlichkeit während der COVID-19-Pandemie hervorgehoben wurde: E-Learning, E-Voting und E-Health. Dieses transdisziplinäre Projekt mit einer Laufzeit von drei Jahren wird sowohl aus der Sicht des SSH als auch aus der Sicht der Technologie eine innovative Lösung entwickeln, die sich auf Folgendes stützt: eine gesicherte Zugangsschnittstelle, die sich auf eine hochgradige Identifizierung stützt, eine intelligente Plattform, die Daten so verarbeitet, dass nur das erforderliche Minimum an personenbezogenen Daten übertragen wird, eine gesicherte Datenspeicherplattform (dezentralisierte Architektur) unter der vollständigen Kontrolle der Bürger, ein Bildungsinstrument zur Sensibilisierung der Bürger, das nach einem bürgerorientierten Ansatz entwickelt wurde.

Die entwickelten Technologien werden i) die Bürgerinnen und Bürger in die Lage versetzen, ihre personenbezogenen Daten zu überwachen und zu prüfen; ii) das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Privatsphäre, die Sicherheit und den Schutz personenbezogener Daten bei digitalen Diensten wiederherstellen; iii) vollständig mit der Datenschutz-Grundverordnung übereinstimmen und den Grundsatz der Datenminimierung strikt anwenden; iv) Cybersicherheit gewährleisten.

Quelle: Projektbeschreibung 

Eines der zentralen SOTERIA-Konzepte ist die Verwendung einer hochrangigen digitalen Identität, die Folgendes ermöglicht:

  • Erleichterung der Authentifizierung der Bürger bei verschiedenen elektronischen Diensten durch eine einzige Identität anstelle von mehreren Benutzernamen/Passwörtern, die leicht zu vergessen und zu knacken sind. Die tatsächliche Identität des Bürgers bleibt anonym, solange der Dienstanbieter sie nicht benötigt; Begrenzung des Identitätsdiebstahls, da die digitale Identität anhand von physischen Ausweisdokumenten und biometrischen Nachweisen geprüft wird;
  • Verschleierung der tatsächlichen Identität des Bürgers durch den Einsatz von Pseudonymisierungstechniken, um die Unverknüpfbarkeit zwischen allen digitalen Aktivitäten des Bürgers zu gewährleisten;
  • Erreichen eines hohen Niveaus an digitaler Sicherheit durch Stärkung des Bewusstseins und der Verantwortung des Bürgers, da seine Anonymität auf Antrag der Justiz widerrufbar ist;
  • Bereitstellung einer sicheren und vertrauenswürdigen Lösung für den Zugang zu allen Arten von Diensten, einschließlich solcher, die sensible personenbezogene Daten verwenden (Zahlungen …).

Quelle: FIRST REPORT ON ACTIONS TOWARDS EUROPEAN STAKEHOLDERS

Weitere Informationen:

IDnow führt SOTERIA-Forschungsprojekt zur digitalen Identität in die Umsetzungsphase