Von Ralf Keuper

Wie können wir der paradoxen Situation aus unserem Alltag begegnen, dass wir uns einerseits zwar unwohl dabei fühlen, im Netz so viele Datenspuren zu hinterlassen, ohne zu wir wissen, was genau damit geschieht, auf der anderen Seite aber jedoch an unserem Verhalten kaum etwas ändern. In Teile oder stirb! Warum wir wirklich so viele unserer Daten freiwillig preisgeben gibt Tim Leberecht darauf eine Antwort. Ebenso wie Alex Schoof hält Leberecht es für gefährlich, wenn wir im Netz nur über eine einzige digitale Identität verfügen. Stattdessen sollten wir die Freiheit haben, unsere Digitalen Identitäten selbst zu gestalten und zu verändern und, falls nötig, auch zu löschen. In der Identity Economy gehöre die Zukunft, so Lebrecht, den exponentiellen Identitäten:

All dies bedeutet, dass wir uns von einer Knowledge- zu einer Identity-Economy bewegen, in der eine Vielzahl an parallelen Identitäten kultiviert, expandiert, gemanagt und gehandelt werden. Digitale Plattformen, die Zugriff auf hunderte Millionen solcher Identitäten haben und als deren Marktplätze fungieren, werden weiterhin zu den Gewinnern zählen, aber auch Anbieter von spezialisierten Identity-Management-Lösungen.

Wenn wir in der Lage sind, selbständig unsere digitalen Identitäten zu verwalten, dann löst sich in gewisser Weise auch die eingangs beschriebene paradoxe Situation auf: Wir beheben das Problem nicht auf der Transaktionsebene, sondern auf der Identitätsebene und damit an der Quelle.

Ein Problem, das wir auf dem Weg dorthin lösen bzw. in den Griff bekommen müssen, ist die Verkettung Digitaler Identitäten.

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