Von Ralf Keuper
Da ist was dran: Wir betreten, so die Chefin von SphereIdentity, Katherine Noall, auf der Identity Conference 2019 in Wellington (Neuseeland), ein Zeitalter der Hyperidentifikation. Heute stünden uns Verfahren zur Identifikation zur Verfügung, die eine Identifizierung auch dort ermöglichen oder gar erfordern, wo sie in der analogen Welt – aus guten Gründen – nicht nötig war. Wir täten daher gut daran, die Über-Identifikation zu vermeiden. Nicht alles was technisch möglich ist, ist auch sinnvoll und angemessen.
In den nächsten Jahren werden wir m.E. große Anstrengungen unternehmen müssen, um auch in der digitalen Welt ein bestimmtes Maß an Anonymität sicherzustellen. Längst nicht alle Transaktionen erfordern die Offenlegung der Identität. Es muss möglich sein, dass der Nutzer sich mit Profilen oder Identitäten im Netz bewegen kann, ohne dass zu einem vertretbaren Aufwand und ohne triftigen Grund auf seine wahre Identität geschlossen werden kann. Vorstellbar ist auch hier ein Recht auf Vergessen.
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