Von Ralf Keuper

Es ist das bekannte Henne-Ei-Problem: Ohne die nötige Masse bzw. Skalierung hat in der Digitalmoderne auch die beste Lösung keine Chance sich durchzusetzen. In kaum einem anderen Bereich ist das so augenfällig wie bei den Lösungen für die digitale Identifizierung.

Der neue Personalausweis genießt in Fachkreisen in Fragen der Sicherheit höchste Anerkennung; bei der Nutzerfreundlichkeit gibt es bereits deutliche Abstriche; was die Verwendungsmöglichkeiten im Alltag betrifft, fällt der Befund noch ernüchternder aus. Zwar ist es mittlerweile möglich, den neuen Personalausweis mittels App auf dem Smartphone auszulesen; von einer flächendeckenden Verbreitung kann indes keine Rede sein.

Das wiederum spielt, so u.a. der Verband Sichere Digitale Identität, den großen US-amerikanischen Technologie- und Internetkonzernen wie Google und Apple in die Hände[1]Digitale Identitäten: Souveränität erhalten. Ohne sektorübergreifende Anwendugnsfälle, so Stefan Schnorr, Leiter der Abteilung Digital- und Innovationspolitik im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), bleibe es bei Insellösungen, die kaum bis gar nicht interoperabel sind.

Die verifizierten digitalen Identitäten verlagern sich über kurz oder lang auf das Smartphone bzw. auf die mobilen Endgeräte[2]Apple Identity App als Disruptor. Wer hier über die nötigen Hardware und/oder Software mit entsprechenden Nutzerzahlen verfügt, wie Apple und Google, befindet sich in einer strategisch außerordentlich günstigen Ausgangsposition. Sichtbar wird das bei Sign With Apple. Apple macht in s…