Von Ralf Keuper

Microsoft macht erneut als Förderer dezentraler Digitaler Identitäten auf sich aufmerksam. Wie u.a. in Zukunftsvision dezentrale Identität: Microsoft stellt das blockchainbasierte Open-Source-Projekt ION vor berichtet wird, beabsichtigt Microsoft ein Open-Source-Projekt namens ION (Identity Overlay Network) zu lancieren.

Sogenannte Identity Hubs sollen eine sichere, verschlüsselte Speicherung personenbezogener Daten gewährleisten. Das dafür entwickelte DID-Netzwerk mit dem Namen ION (Identity Overlay Network) basiert auf der Bitcoin Blockchain. Dieses neue Konzept soll den Durchsatz von DID-Systemen erheblich verbessern, um Zehntausende von Transaktionen pro Sekunde zu erzielen.

So ganz uneigennützig ist das Engagement von Microsoft indes nicht. Christopher Allen, Mitbegründer der DID-Organisation, wird mit den Worten zitiert:

“A lot of enterprise infrastructures use Microsoft products. So if they integrate this into any of their infrastructure products, they’ll have access to DID.” (in: Microsoft Launches Decentralized Identity Tool on Bitcoin Blockchain).

Anders als Microsoft und DID, so Rouven Heck, Chef von DID bei ConsenSys, verfolgt Facebook mit seinen Stablecoin einen weniger dezentralisierten Ansatz. Facebook hält sich, so Heck, auffallend fern von der Diskussion um die Vorzüge dezentraler Identitäten. Der Ansatz ließe sich ohnehin nur schwer mit dem Geschäftsmodell von Facebook vereinen.

Mit ION und seinen anderen Aktivitäten im Umfeld der Digitalen Identitäten, beabsichtigt Microsoft sich, ähnlich wie Apple, als Vertreter eines ethischen Kapitalismus zu positionieren, wie York Rhodes von Microsoft bestätigt:

Rhodes agrees with this approach, saying that engaging with the open source ecosystem serves Microsoft’s business objectives. He said the “philosophy of consumer ownership and consumer centricity” are core principles for designing Microsoft’s software going forward.
Allen said he hopes a sense of public responsibility will continue to be viewed as a competitive advantage – especially as Microsoft Azure goes head-to-head with Amazon Web Services for cloud market share (ebd.).

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