Die dänische Datenschutztechnologie-Firma Partisia und der japanische Anbieter digitaler Lösungen TOPPAN Edge haben eine strategische Partnerschaft angekündigt, um eine dezentrale digitale Identitätsplattform zu entwickeln, die Datenschutz und Nutzerkontrolle in den Mittelpunkt stellt. Ziel der Plattform ist es, Nutzern eine granulare Kontrolle über ihre persönlichen Daten zu ermöglichen und dabei internationale Datenschutzgesetze wie die DSGVO und eIDAS 2.0 zu erfüllen. Technologisch setzt die Lösung auf Multi-Party Computation (MPC), um sensible Daten zu schützen. Mit Hilfe dieser Methode können Informationen verifiziert werden, ohne dass Rohdaten wie Biometrien offengelegt werden. Diese verbleiben ausschließlich auf den Geräten der Nutzer. Zudem wird die Plattform On-Chain-Funktionen wie Auditierbarkeit und Widerrufsmöglichkeiten bieten, um regulatorische Anforderungen zu erfüllen[1]Danish-Japanese Partnership Promises Privacy-First Digital ID Platform.
Ein erstes Pilotprojekt wurde bereits am Okinawa Institute of Science and Technology (OIST) gestartet. Dort wird das System zur Verwaltung von Studentenausweisen eingesetzt, um seine Funktionalität in einer realen Umgebung zu demonstrieren. Das Pilotprojekt unterstützt zudem Japans nationale Trusted Web Initiative, die sichere und transparente Datenökosysteme fördert. Die Plattform wird in einer skalierbaren Architektur entwickelt, die es ermöglicht, in verschiedenen Sektoren wie Finanzen, Gesundheitswesen, IoT und Regierungsdiensten eingesetzt zu werden. Dabei wird die Benutzeroberfläche von der dezentralen Vertrauens- und Verifikationsebene getrennt, um sowohl Sicherheit als auch Flexibilität zu gewährleisten.
Ein zentraler Aspekt der Lösung ist die Möglichkeit für Nutzer, spezifische verifizierte Daten sicher und selektiv mit Dritten zu teilen, ohne auf zentrale Datenbanken angewiesen zu sein. Echtzeit-Verifizierungen werden durch datenschutzfreundliche Protokolle ermöglicht, was eine sichere Alternative zu traditionellen Identitätsprüfungen darstellt. Die Partnerschaft von Partisia und TOPPAN Edge reagiert auf wachsende Bedenken hinsichtlich digitaler Privatsphäre und Überwachung. Beide Unternehmen betonen, dass das Projekt darauf abzielt, Nutzer zu stärken und globale Datenschutzstandards einzuhalten. Diese Zusammenarbeit spiegelt einen breiteren Trend hin zu dezentralen Identitätslösungen wider, die zunehmend als Alternative zu traditionellen Modellen betrachtet werden. Weitere Details zur Umsetzung und breiteren Einführung werden in den kommenden Monaten erwartet.
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