In einer Welt, in der autonome KI-Agenten nicht nur Werkzeuge, sondern eigenständige Akteure werden, rückt eine Frage ins Zentrum moderner Sicherheit: Wem kann man vertrauen – und wie lässt sich dieses Vertrauen technisch absichern? Der klassische Schutzwall rund um Netzwerke verliert seine Bedeutung. Stattdessen entsteht ein neues Paradigma, in dem Identitäten – von Menschen, Anwendungen und KI-Systemen – den entscheidenden Anker bilden.


Die Sicherheitsarchitektur der digitalen Gegenwart erfährt einen fundamentalen Wandel: Identität ersetzt das Netzwerk als primäre Sicherheitsgrundlage. Während früher Firewalls und Perimeter-Schutz den Zugriff kontrollierten, entscheidet heute die verifizierte Identität über Berechtigung. Jede Anfrage wird unabhängig von Herkunft oder Kontext geprüft – das Prinzip des Zero Trust.

Damit verändert sich auch das Selbstverständnis von Identity & Access Management (IAM). Aus einem administrativen Werkzeug wird ein strategisches Fundament. Walmart etwa versteht die Modernisierung seiner IAM-Systeme als Kern seiner Sicherheitsstrategie[1]Walmarts Strategie für autonome Systeme: Mit neuen Protokollen wie MCP (Model Context Protocol) und A2A (Application-to-Application) wird der Zugriff nicht nur nach dem „wer“, sondern auch nach dem „wie“ und „warum“ gesteuert. Identität wird damit dynamisch, kontextabhängig und kompatibel mit der Autonomie digitaler Agenten.

Besonders sichtbar wird diese Entwicklung in hybriden Multi-Cloud-Umgebungen. Sicherheit basiert dort nicht länger auf den Eigenheiten einzelner Plattformen, sondern auf einer cloud-übergreifenden Identitätsarchitektur. Policies sind einheitlich, Identitäten eindeutig, und die Gefahr von Silos wird systematisch verhindert.

Doch mit den autonom…