Von Ralf Keuper

Es wäre hierzulande und auch anderswo ein beachtlicher Fortschritt, könnte man sich mit seinem mobilen Endgerät eindeutig identifizieren. Daneben sind die Verfechter Selbstverwalteter Digitaler Identitäten bestrebt, den Nutzern die Hoheit über Ihre Digitalen Identitäten zurückzugeben. Der Nutzer gibt nur die Informationen frei, die für die Abwicklung eines Vorgangs wirklich benötigt werden. Wo immer es geht, reicht die Bestätigung eines Merkmals, wie bei der Altersverifikation, aus. Jedes auch noch so innovative Konzept sieht indes die Bindung an ein mobiles Endgerät, eine App oder sogar an ein physisches Dokument vor[1]Apple Identity App als Disruptor.

Digitale Identitäten – losgelöst 

Solange die Fixierung auf die reine, abstrakte Digitale Identität anhält, so Alastair Johnson[2]The Device-Free Future Of Payments, werden wir von den Geräten (Smartphone, Laptop, PC, Wearables, VR-Brillen) abhängig bleiben. So wie die Datenspeicherung der Unternehmen in den letzten Jahren in die Cloud gewandert ist, so könnten die digitalen Identitäten bzw. die daran geknüpften Daten der Person ebenfalls dorthin wandern, d.h. jeder bekommt eine eigene Persönliche Cloud, über die er sich ausweisen kann. So wie bei Google Stadia werden wir künftig keine spezielle Hardware oder spezielle Software brauchen, wenn wir im Internet einkaufen. Der Bezahlvorgang wird über selbstverwaltete Daten (SSD) abgewickelt. Dieser Datenbestand umfasst den gesamten Digitalen Fussabdruck und die identitätsbez…