Von Ralf Keuper

Die deutsche Industrie ist für ihre zuverlässigen Produkte bekannt – und damit in erster Linie für gute Hardware. Was die Software betrifft, sieht es weniger gut aus. Die größten Software- und Internetkonzerne kommen fast allesamt aus anderen Ländern – vor allem aus den USA und China. Im B2C-Segment ist die Übermacht von Google, Amazon, Apple, Alibaba, Samsung & Co. erdrückend. Im B2B-Segment bzw. im Industriellen Internet ist der Einfluss von Google & Co. zwar zu spüren, ohne jedoch bislang das Ausmaß wie im B2C-Sektor erreicht zu haben. Dennoch: Die Bestrebungen der Internetkonzerne machen vor dem Industriellen Internet nicht halt. Es ist die nötige Ergänzung zu ihren bestehenden Geschäftsmodellen.

Insofern ist es, so Accenture in Wie „Operated by Germany“ zu neuen Umsätzen führt, für die deutsche Industrie dringend geboten, den Wechsel von “Made in Germany” zu “Operated by Germany” zu vollziehen. Unter “Operated by Germany” versteht das Beratungshaus und deren Deutschland-Chef Frank Riemensperger, bereits installierte Produkte “Made in Germany” mit Intelligenz nachzurüsten und an eigene digitale Plattformen anzuschließen. Mit den daraus gewonnenen neuen Betriebs- und Maschinendaten könnten die Unternehmen neue Services entwickeln und damit neuen Umsatz generieren. Als Beispiel nennt Riemensperger das VW-Betriebssystem vw.os.

Nun ja. Das Beispiel zeigt indes die Grenzen des neuen Geschäftsmodells der Deutschland AG. Die Nutzer sind bereits so sehr an die Services von Apple & Co. gewöhnt, dass sie kaum auf ein proprietäres System …

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