Die schottische Regierung will nächstes Jahr im Rahmen eines Pilotprojektes eine digitale Identitätsplattform einführen. Das Pilotprojekt wird es den Nutzern der Dienste von Disclosure Scotland ermöglichen, sich sicher anzumelden, sodass sie mit einem Satz von Anmeldedaten Zugang zu mehreren Diensten haben[1]Nicola Sturgeon’s government to roll out ‘digital ID’ platform next year.

Letztendlich ist geplant, die digitalen Ausweise auch für andere Dienste im Land einzuführen, darunter die schottische Sozialversicherung und auch das Gesundheitswesen.

Pläne für eine schottische digitale Identitätsplattform sind seit fünf Jahren in Arbeit. Im Jahr 2018 startete die Regierung eine kurze Alpha-Phase ihres Online-Identitätssicherungsprogramms, die erfolgreich verlief.

Lanciert wird die Plattform von Scott Logic, das im April 2021 mit dem Projekt zur Erstellung der Plattform begann. Das Programm konzentriert sich auf drei Komponenten: sichere Anmeldung durch Zwei-Faktor-Authentifizierung, Identitätsüberprüfung und einen Attributspeicher.

Die Verifizierung der Identitäten übernimmt Experian[2]A digital identity service for Scotland – the road ahead. Weitere Elemente der Plattform sind bestehende Technologien wie GOV.UK Notify, der Connect2id-Server sowie Mitek-Systeme für die wissensbasierte Überprüfung. Damit soll die vollständige Anmeldung, die Fähigkeit zur Bereitstellung und Änderung von Passwörtern, mehrere Zwei-Faktor-Authentifizierungsmethoden und eine Reihe von neuen Standards gewährleistet werden[3]Digital identities for Scottish public services to include attribute stores.

Derzeit wird zur Überprüfung der Identität ein Lichtbildausweis wie ein Führerschein oder ein Reisepass verwendet, aber die Regierung plant auch die Einbeziehung biometrischer EU-Aufenthaltskarten. Außerdem ist eine Ausweitung auf wissensbasierte Verifizierungen geplant, z. B. auf Daten, die sich im Besitz der Regierung befinden, oder auf Wahldaten.

England und Wales planen ebenfalls, ihre eigenen Identitätsplattformen zu betreiben.