Von Ralf Keuper
Obschon etwas älter, ist das Projekt Verkettung digitaler Identitäten, was seine Kernaussagen betrifft, von ungebrochener Aktualität.
Als Zielstellung ihrer Arbeit formulierten die Autoren:
…Das zentrale Ziel dieser Arbeit ist es, die Bedingungen an Verkettung, Verkettbarkeit und Unverkettbarkeit – besonders in der digitalen Welt – zu untersuchen und zu zeigen, welche Effekte organisatorische und technische Maßnahmen in diesem Bereich zeitigen können. Hervorgehoben sei hier das Konzept der pseudonymen Beglaubigungssysteme (engl.: „pseudonymous convertible credentials“), denn es kombiniert Zurechenbarkeit und Anonymität, indem es dem Nutzer die Kontrolle über den Zuschnitt seiner Verkettbarkeiten nach vordefinierten Regeln (z.B. durch die Gesellschaft) überlässt. Diese Credential-Technologie birgt das Potential, die Gesellschaft zu verändern. Denn es garantiert faires Nutzerverhalten – oder legt dies zumindest nahe, da unfaires Verhalten Sanktionen nach sich zieht –, indem die Privatsphäre der Akteure geschützt wird und gleichzeitig unerwünschte Effekte von Anonymität und Unverkettbarkeit vermieden werden.