Von Ralf Keuper
Eigentlich sollte die Antwort auf die Frage, wem unsere digitale Identität gehört, einfach zu beantworten sein, nämlich mit: Uns. In der Praxis jedoch ist die Lage nicht so eindeutig. Hier besitzen große Internet- und Technologiekonzerne weite Teile unserer “Digitalen Identität”. Wir selber besitzen nur einzelne Puzzleteile – das zusammenhängende Bild haben andere, wie facebook, Google oder Apple. In Who gets to own your digital identity? unterzieht Christoffer O. Hernæs, CDO von Sbanken, die aktuell zur Verfügung stehenden Alternativen einem kritischen Blick. Wenig Gefallen findet er an Libra, der Blockchain-basierten Zahlungs- und ID-Lösung von facebook. Für wenig realistisch, gleichwohl sympathisch, hält Hernæs den Ansatz der selbstverwalteten digitalen Identitäten.
Sein genereller Einwand:
It is difficult to envision a future of digital identity without relying on some kind of identity custodian that maintains a verified connection between your physical and digital self, ensures that no data is used without consent, monitors malicious behavior and provides user support in case of a lost key. This is far from an easy solution and should be provided by a regulated entity. One thing is for sure, such a solution relies on trust and must give the end user full ownership of their own data, similar to data portability under GDPR.
Ein wichtiger Punkt. Selbstverwaltete digitale Identitäten sind m.E. nur für wenige, technikaffine Nutzer eine echte Option. Alle anderen werden es vorziehen, auf die Dienste vertrauenswürdiger, regulierter Dienstleister, wie Identity Banks, Datengenossenschaften, Personal Data Bank oder auf klassische Banken zurückzugreifen.
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