Von Ralf Keuper

Kooperationen zwischen Fintechs und Banken im Bereich Digitale Identitäten, wie die zwischen Signicat und der niederländischen Rabobank, sind noch relativ selten (Vgl. dazu: Rabobank und Signicat lancieren Digital Identity Service). In einem Gespräch mit The Banker erläutern Daan van den Eshof von der Rabobank und John Erik Setsaas von Signicat ihre bisherigen Erfahrungen.

Die große Herausforderung im Internet bestehe noch immer darin, so Setsaas, festzustellen, ob es sich bei dem Nutzer am anderen Ende tatsächlich um einen Menschen oder aber um einen Hund handele. An verifizierten Identitäten führe daher – bei bestimmten Geschäften zumindest – kein Weg vorbei. Die Nutzer wollen wiederverwendbare Identitäten, die nur so viel Informationen nach außen geben, wie für den Geschäftsvorfall nötig. Als Beispiel bringt Setsaas die BankID in Norwegen. Mittels dieser von den Banken garantierten ID könnten die Nutzer ihre diversen Bank- und andere Geschäfte erledigen, was im Schnitt zwei- dreimal pro Woche der Fall sei.

Auf die Frage, weshalb die Rabobank sich am Markt als Identity Service Provider positioniert habe, antwortete van den Eshof, dass man für die Kunden relevant bleiben wolle. Die Rabobank bringe in die Kooperation mit Signicat das Vertrauen, das sie als Bank genießt, mit, während Signicat die nötige Expertise und Technologie vorweisen könne. Der große Vorteil bestehe darin, dass die Rabobank damit das B2B2C-Geschäft bedienen und den Kunden neue Services bieten könne. Zwar seien die Geschwindigkeiten zwischen einem Fintech und einer regulierten Bank verschieden und damit eine Herausforderungen in der täglichen Arbeit; ausschlaggebend sei in diesem Fall jedoch der schnelle Zugang zu einem neuen Markt.