Von Ralf Keuper
Bislang gehen die meisten Brancheninsider und Beobachter davon aus, dass die Blockchain-Technologie oder auch die Distributed Ledger Technology weitestgehend ohne eine zentrale Instanz auskommen. Denkbar sind hybride Lösungen aus Blockchain und Off-Chain und/oder eine Mischung aus einer Permissioned und Permissionless Blockchain.
Diesen Planungen könnte Amazon mit seiner Amazon Quantum Ledger Database einen Strich durch die Rechnung machen. Die Lösung wirbt damit, eine zentral verwaltete Ledger-Datenbank mit einer vollständigen Änderungshistorie der Daten zu sein. Das Transaktionsprotokoll befinde sich unter der Aufsicht einer vertrauenswürdigen Instanz.
Bei Amazon selbst heisst es dazu:
Amazon QLDB ist eine neue Datenbankklasse. Sie eliminiert die Notwendigkeit, sich in komplexe Entwicklungsanstrengungen zu investieren, die bei Ledger-Anwendungen erforderlich sind. Mit QLDB ist die Änderungshistorie Ihrer Daten unveränderlich – sie kann nicht geändert oder gelöscht werden – und mit der Kryptographie können Sie leicht verifizieren, dass keine unbeabsichtigte Änderungen an den Daten Ihrer Anwendung vorgenommen wurden. QLDB verwendet ein unveränderliches Transaktionsprotokoll, als Journal bekannt, das alle Datenänderungen der Anwendung verfolgt und die ganze Zeit eine vollständige und überprüfbare Historie der Änderungen verwaltet. QLDB ist einfach nutzbar, denn es bietet Entwicklern eine vertraute SQL-ähnliche API, ein flexibles Dokumentendatenmodell und vollständigen Support für Transaktionen. QLDB ist außerdem serverlos und skaliert sich automatisch an die Anforderungen Ihrer Anwendung. Es müssen keine Server verwaltet und keine Lese- oder Schreiblimits konfiguriert werden. Mit QLDB zahlen nur für das, was Sie benutzen.
Wer diese zentrale vertrauenswürdige Instanz ist, geht aus den Beschreibungen nicht eindeutig hervor. Womöglich handelt es sich dabei um Amazon bzw. AWS.
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