Von Ralf Keuper

Momentan wird an einigen Stellen gerätselt, was die neuesten Schachzüge von Apple mit der Herausgabe einer eigenen Kreditkarte und dem Einstieg in das Streaming-Geschäft à la Netflix zu bedeuten haben. Dabei folgt Apple damit nur einer Logik, die das Unternehmen seit einigen Jahren mit großem Erfolg in die Praxis umsetzt und auf diese Weise ganze Branchen, wie den Markt für Mobiltelefone, mobiles Bezahlen sowie das Musikgeschäft, umgekrempelt hat. Sofern Apple mit dieser Strategie fortfährt, wofür derzeit vieles spricht, ist der nächste Schritt, die Vormachtstellung bei der digitalen Identifizierung zu erringen.

Offenkundig wird diese Absicht u.a. durch die Patenanmeldung, die einen sog. e-Passport, oder anders eine abgeleitete mobile Identität auf Basis des Secure Element von Apple Pay vorsieht (Vgl. dazu: Patent Reveals Plans for using Apple Pay’s Secure Element in a Future e-Passport App). Als Apple Pay vor ca. viereinhalb Jahren an den Start ging, konnte Apple den großen Banken der USA einige Sonderkonditionen abringen, darunter auch eine Gebühr für die biometrische Authentifizierung der Nutzer (Vgl. dazu: Machtbeben: Apple handelt mit einigen Banken Sonderkonditionen bei der Zahlungsabwicklung aus).

Mit der Ausgabe einer eigenen Kreditkarte (mit Unterstützung von Goldman Sachs) wächst der Anteil von Apple, wie in Apple strebt nach der Vormachtstellung bei der digitalen Identifizierung #2

  • Angewandte Medienlogik: Von der Kreditkarte über Apple Pay und Apple Card zur Digitalen Identität
  • Die Bedeutung der digitalen Identifizierung aus Sicht der Bank von England
  • “Unsere Maschinenbauer sollten ihre digitalen Pilgerreisen nicht ins Silicon Valley, sondern nach China unternehmen” – Interview mit Dr. Holger Schmidt (Netzökonom)  
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