Von Ralf Keuper
Die Banken haben ihre Skepsis gegenüber der Verlagerung der Datenhaltung und -verarbeitung in die Cloud anscheinend überwunden. Eine Umfrage vom November letzten Jahres brachte zum Ergebnis, dass mittlerweile mehr als die Hälfte der Banken Cloudservices nutzen und weitere 30 Prozent mit dem Gedanken spielen (Vgl. dazu: Bedenken schwinden: Deutsche Banken setzen inzwischen voll auf die Cloud). Zur selben Zeit veröffentlichte die BaFin eine Orientierungshilfe zu Auslagerungen an Cloud-Anbieter. Einige Monate zuvor brachte die BaFin den Beitrag Cloud-Computing: Einhaltung der aufsichtsrechtlichen Vorgaben zu Informations- und Prüfungsrechten sowie Kontrollmöglichkeiten heraus.
Im Jahr 2014 überwogen noch die Bedenken der Banken beim Einsatz der Cloud (Vg. dazu: Cloud-Lösungen bei Banken – eine Herausforderung?). Der Weg der Banken in die Cloud könnte in einer Sackgasse enden, wie u.a. in Banken in der Cloud: mitgegangen, mitgehangen moniert wird. Im Cloud-Geschäft führt nämlich kaum ein Weg an den großen Anbietern aus den USA und China vorbei, die wiederum selber im Banking aktiv sind, wie Amazon, Microsoft, Google und Alibaba. Angesichts der Übermacht der US-amerikanischen Technologiekonzerne im Cloud-Geschäft wächst in der deutschen Wirtschaft und Politik die Sorge, in eine gefährliche Abhängigkeit zu geraten (Vgl. dazu: Banking zwischen IoT und Edge Computing