Von Ralf Keuper

Noch, so Dirk Woywod, CTO von Verimi, verfügen die großen US-Konzerne wie Apple, Google oder facebook, nicht über die verifizierten Identitäten der Nutzer. Bestrebungen, wie von Apple mit seinem neuen Service “Sign in with Apple” und weitere Aktivitäten des Konzerne deuten jedoch darauf hin, dass die verifizierten Identitäten, z.B. in Form des Personalausweises auf dem Smartphone, das nächste Ziel sind. Es sei daher geboten den noch vorhandenen Wettbewerbsvorteil nicht zu verschenken und ein europäisches Netzwerk für digitale Identitäten zu schaffen, das branchenübergreifend ausgelegt ist. Für diese Rolle sei, kaum überraschend, Verimi gut geeignet.

So weit so gut. Dem Befund sowie der Forderung ist kaum zu widersprechen. In der Tat ist es so, dass Apple, Google und facebook dabei sind, auch für die verifzierten Identitäten einen Quasi-Standard zu schaffen. Mit Libra/Calibra verfolgt facebook eben genau das Ziel, die Nutzer über verifizierte IDs direkt ansprechen zu können, ohne die üblichen Streuverluste. Google arbeitet bereits daran, den Ausweis auf das Smartphone zu bringen, währenddessen Alipay und WeChat Pay diesen Schritt bereits vollzogen haben.

Die Frage ist nun, ob mehr oder weniger proprietäre Lösungen eines Konsortiums von Unternehmen, das stark an die alte Deutschland AG erinnert, noch dazu übertragen auf die europäische Ebene, eine echte und zeitgemäße Alternative sind. Es ist nur schwer vorstellbar, dass französische oder italienische Unternehmen sich einem Konsortiums anschließen, in dem die Deutsche Bank und Daimler eine führende Rolle ausüben. Das ist die alte Welt.

Eher benötigen wir so etwas wie ein Unive…