Von Ralf Keuper

Das Internet der Dinge wird nur dann sein Potenzial ausschöpfen können, sofern es gelingt, dass sich die Geräte, Prozesse und Komponenten, mit denen der Nutzer interagiert, ausweisen können und sich ihre Identität verifizieren lässt. Stand heute, so Chris Skinner in The Key to IoT is Identity, haben Aggregatoren wie Apple und Amazon hier die besten Karten. Womöglich aber könnten auf mittlere Sicht facebook mit Libra und Calibra das Rennen machen. Weitere von Banken herausgegebene Stablecoins könnten, so Skinner, folgen. Entscheidend sei, dass im Hintergrund ein Bankkonto existiert. Insofern hätten Banken gute Chancen, sich im IoT-Payments – Sektor zu behaupten. Solange es keinen einheitlichen globalen Standard für digitale Identitäten gibt, sei der Weg jedoch noch lang.

Dass Apple und facebook das Potenzial der digitalen Identitäten für die Weiterentwicklung ihres Geschäftsmodells entdeckt haben, ist kein Geheimnis mehr (Vgl. dazu: Bei Libra geht es um die Digitalen Identitäten der Nutzer – worum auch sonst? & Apple strebt nach der Vormachtstellung bei der digitalen Identifizierung).

So wünschenswert es auch ist, “den” Standard für die digitale Identifizierung wird es nicht geben. Eher ist davon auszugehen, dass Amazon, Apple, facebook, Alibaba, Microsoft, Google, Tencent und Samsung hier – ähnlich wie schon im kommerziellen Internet – quasi-Standards schaffen werden. Die Nutzerbasis der Unternehmen erreicht in jedem Fall die kritische Masse. Weitere Akteure, wie Mastercard, sind in Lauerstellung (Vgl. dazu: IUNO InSec: Sichere Maschinenidentitäten auf Basis von Distributed-Ledger-Technologien

  • Venafi, filancore und IOTA ermöglichen selbstverwaltete digitale Identitäten für Maschinen
  • Keyfactor und PrimeKey bilden Plattform für das Management von Maschinenidentitäten
  • A Review of Identity Methods of Internet of Things (IOT)