Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe sieht sich gezwungen, das Pilotprojekt zum E-Rezept zu stoppen[1]Region Westfalen-Lippe: Ausstieg aus Pilotprojekt E-Rezept. Grund dafür ist, dass der Bundesdatenschutzbeauftragte Datenmissbrauch in den Apotheken befürchtet.

Der Bundesdatenschutzbeauftragte und das BSI hatten bereits im September den Einlöseweg von E-Rezepten mit der Gesundheitskarte als mangelhaft bezeichnet[2]E-Rezept mit Gesundheitskarte: Datenschützer erteilen spezifiziertem Weg Absage. Heftige Kritik kam auch vom CCC. Dieser forderte “dass Patienten einen Schlüssel für ihre Gesundheitsdaten erhalten, der auch selbst generiert werden kann und dass eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung umgesetzt werden[3]CCC kritisiert Datenschutz beim E-Rezept, Gematik reagiert auf Kritik.

Vor ihren Kollegen in Westfalen-Lippe waren die Kassenärzte in Schleswig-Holstein aus der Testphase des E-Rezepts ausgestiegen. Die Datenschutzbeauftragte von Schleswig-Holstein war zu dem Schluss gekommen, dass mithilfe eines abgefangenen Codes die “zentral gespeicherte vollständige ärztliche Verordnung mit Namen der versicherten Person, deren Geburtsdatum, Kontaktdaten der Ärztin oder des Arztes, Ausstellungsdatum der Verordnung sowie die verschreibungspflichtigen Arzneimittel” mithilfe bestimmter Apps unautorisiert eingesehen werden können[4]Nach Datenschutz-Eklat: Ärzte und Apotheker stellen Bedingungen für E-Rezept.