Geopolitische Unsicherheiten haben in der EU zu Forderungen nach mehr technologischer Souveränität geführt. Die EU hat eine neue KI-Strategie veröffentlicht und denkt über den Aufbau einer digitalen Infrastruktur in Form des Eurostack nach. Analysten und Forscher weisen jedoch auf Lücken und Ineffizienzen in diesen Plänen hin[1]Policy experts question EU’s AI plan and Eurostack[2]EuroStack – A European Alternative for Digital Sovereignty.
Eurostack als Schutzschild gegen Migranten
Eine der diskutierten Lösungen ist Eurostack, eine zentrale Technologieinfrastruktur, die digitale Identitäten, KI, Datenplattformen sowie Halbleiter und Cloud-Computing umfassen soll. Das Konzept ähnelt dem indischen IndiaStack, das auf dem Aadhaar-System basiert. Rohan Pai vom Aapti Institute in Indien warnt, dass die EU durch ihre digitale Infrastruktur Migranten ausschließen könnte. Insbesondere beim EU Digital Identity (EUDI) Wallet gibt es Unklarheiten, wie Personen aus Nicht-EU-Ländern Zugang erhalten können. Pai befürchtet, dass die Eurostack-Initiative die staatlichen Befugnisse über digitale Grenzen erweitern könnte, was zu einer weiteren Kontrolle der Menschenbewegung führt.
Ist der KI-Aktionsplan der EU ausreichend?
Während Eurostack noch in den Kinderschuhen steckt, hat die EU den KI-Aktionsplan vorgestellt, um ihre Wettbewerbsfähigkeit gegenüber China und den USA zu steigern. Der Plan zielt darauf ab, bestehende Initiativen zu verstärken, führt jedoch keine grundlegenden neuen Strategien ein. Er konzentriert sich auf fünf Hauptziele, darunter die Verbesserung der KI-Daten- und Recheninfrastruktur sowie die Entwicklung von Algorithmen.
Die EU hat angekündigt, 200 Milliarden Euro in KI-Fabriken zu investieren, doch die Umsetzung wird Zeit in Anspruch nehmen. Kritiker argumentieren, dass die breite Ausrichtung des Plans die Effektivität beeinträchtigen könnte. Während einige Unternehmen wie Telefónica die Initiative begrüßen, bleibt unklar, wie die Regulierung durch die Kommission aussehen wird.
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