Die Europäische Kommission hat Richtlinien zum Schutz von Kindern im Internet sowie eine “White Label”-Software zur Altersverifizierung veröffentlicht, die mit den kommenden EU-Digital-Identity-(EUDI)-Wallets kompatibel ist. Die Software dient als Open-Source-“Blueprint” für Mitgliedstaaten und private Unternehmen und wird in einem Pilotprojekt in Dänemark, Frankreich, Griechenland, Italien und Spanien getestet. Technische Spezifikationen, Quellcode und eine Beta-Version sind bereits verfügbar. Entwickelt wurde das System von T-Scy, einem Konsortium aus Scytáles (Schweden) und T-Systems (Deutschland)[1]EU moves forward on age verification with release of guidelines, software.
Zusätzlich hat die Kommission Leitlinien zum Schutz von Minderjährigen im Rahmen des Digital Services Act (DSA) verabschiedet. Diese umfassen Maßnahmen wie:
- Standard-Datenschutzeinstellungen für Minderjährige,
- Anpassung von Empfehlungsalgorithmen,
- Block- und Stummschaltfunktionen,
- Schutz vor manipulativen oder süchtig machenden kommerziellen Praktiken.
Die Richtlinien empfehlen zudem wirksame und datenschutzfreundliche Altersverifikationsmethoden, insbesondere für den Zugang zu Erwachsenen-Inhalten wie Pornografie und Glücksspiel.
Ein Bericht zur öffentlichen Konsultation zeigt:
- Breite Unterstützung für EU-weit harmonisierte Altersverifikationslösungen,
- Forderungen nach einer risikobasierten Anwendung, vor allem bei hochriskanten Plattformen,
- Präferenz für datenschutzfreundliche Methoden wie Altersschätzung.
Die Einhaltung der Richtlinien ist freiwillig, garantiert aber keine automatische DSA-Konformität. Der Druck auf Plattformen wie X, TikTok, Facebook und Instagram steigt, da sie bereits auf Einhaltung der neuen Regeln geprüft werden.
References