Von Ralf Keuper

Wenn Europa seine Stellung in der Weltwirtschaft behalten will, dann geht das nur, wenn die personenbezogenen Daten und die Maschinendaten in einem gemeinsamen europäischen digitalen Binnenmarkt, grenzüberschreitend zur Verfügung gestellt und verwertet werden können[1] KI-Strategie der EU: Grenzenlose Daten für die Digitalindustrie. In erster Linie betrifft das die Industriedaten bzw. den B2B-Markt. Denn hier, anders als im B2C-Markt, können die europäischen Unternehmen noch punkten[2]Der Wettlauf um die Maschinendaten. Wenn es nach dem neuen EU-Kommissars Thierry Breton geht, dann soll Europa zum globalen Datenhub werden. Der EU-Vizepräsidentin Margrethe Vestager schweben Datenpools für die verschiedenen Sektoren der Wirtschaft, wie der Landwirtschaft, vor[3]Vestager widerspricht Altmaier: „Kein Unternehmen sollte unangefochten sein“.

In Europas Daten­di­lemma – und wie es sich lösen lässt weist Peter Schaar auf die dominante Stellung US-amerikanischer und asiatischer Konzerne in der Telekommunikation (5G) und bei den Cloud-Services (Hyperscaler) hin. Schaar plädiert für ein datenschutzgerechtes Datenpooling, um den Rückstand bei der Anwendung von KI-Verfahren gegenüber den USA und China aufzuholen.

Daten­schutz­ge­rech­tes Daten­poo­ling: Anony­mi­sie­rung und Pseud­ony­mi­sie­rung würden es zudem erleich­tern, bisher in getrenn­ten „Silos“ gespei­cherte Daten zusam­men­zu­füh­ren und damit die für die Ent­wick­lung und das Trai­ning von KI-basier­ten Lösun­gen erfor­der­li­che kri­ti­sche Daten­masse zu errei­chen.

Das wiederum erfordert entsprechende Infrastrukturen. Beispielhaft dafür sind Initiativen wie GAIA-X, IDSA und die German Edge Cloud.

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