Von Ralf Keuper

Kürzlich wurde die KI-gesteuerte Stimme des berühmten südkoreanischen Folk-Rock-Sängers Kim Kwang-Seok für die Veröffentlichung eines neuen Songs verwendet[1]AI brings back voice of late South Korean singer. Der Künstler ist seit 25 Jahren tot, aber eine Rundfunkanstalt hatte mit der Familie des Künstlers einen Deal ausgehandelt, um seine Stimme mithilfe von KI zu klonen und für etwas völlig Neues einzusetzen – sehr zur Freude der Öffentlichkeit. Es gibt noch viele andere Fälle, in denen Unterhaltungsunternehmen und Produzenten von Inhalten versuchen, die Stimme und das Abbild berühmter Menschen für Konzerte oder Filme zurückzuholen. Aber ist das ethisch vertretbar?

Es ist eine Sache für Prominente, solche Inhalte und Managementangebote in Betracht zu ziehen, aber was ist mit normalen, alltäglichen Menschen? Und was ist mit der Schaffung neuer virtueller Erlebnisse für Bildungszwecke, wie das preisgekrönte Interactive Holograms: Survivor Stories Experience[2]How 3D holograms and AI are preserving Holocaust survivors’ stories? Gibt es in einer Zeit, in der Schüler und Bürger sich fragen, ob der Holocaust real war oder was es bedeutet, ein Nazi zu sein, nicht auch die Möglichkeit, solche Technologien für einen guten Zweck einzusetzen? Welche Grenzen sind im Hinblick auf die kreative Freiheit angemessen?[3]Ethics and ownership of AI-powered identities

Es gibt keine einfachen Antworten, wenn es um eine virtuelle oder KI-gestützte Identität geht. Wir stehen an der Schwelle zu einer völlig neuen…