Hintergrund und Zielsetzung
Die Studie befasst sich mit dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) zur Verhinderung von Identitätsbetrug, insbesondere im Bereich der Kundenidentifikation und Betrugsprävention. Identitätsbetrug stellt eine erhebliche Bedrohung dar, vor allem im E-Commerce, wo geschätzt etwa 2% des Umsatzes durch Betrug verloren gehen
Ziel der Studie ist es, skalierbare KI-basierte Verfahren zur Identitäts- und Transaktionsprüfung zu identifizieren und zu analysieren.
Methodik
Die Studie basiert auf:
- Einer umfassenden Literaturrecherche
- Semistrukturierten Interviews mit Expert*innen von sechs Unternehmen, die Lösungen zur Identitätsprüfung und Betrugsprävention anbieten
Hauptergebnisse
Aktuelle Lösungsansätze
Die Studie identifiziert verschiedene Verfahren zur Betrugsprävention:
- Fernidentifikation natürlicher Personen: Beinhaltet Methoden wie Video-Ident oder Foto-Ident zur Überprüfung von Ausweisdokumenten.
- Geräteerkennung: Erfasst Informationen über das vom Nutzer verwendete Gerät, um verdächtige Aktivitäten zu erkennen.
- Datenabgleich mit großen Datenbanken: Vergleicht Kundendaten mit umfangreichen Datenbeständen zur Verifizierung.
- Behavioral Biometrics: Analysiert Verhaltensmuster wie Tippgeschwindigkeit oder Mausbewegungen.
- Kundenindividuelle Lösungen: Maßgeschneiderte Ansätze für spezifische Unternehmensanforderungen.
Einsatz von KI
KI wird in der Betrugserkennung hauptsächlich für folgende Aufgaben eingesetzt:
- Klassifizierung und Identifizierung von Verdachtsfällen
- Optimierung von Regelsystemen
- Anomalieerkennung
- Bild- und Textanalyse
Die verwendeten KI-Methoden reichen von einfachen statistischen Verfahren bis hin zu komplexen Deep-Learning-Modellen.
Datengrundlage und Qualitätssicherung
Die Datenbereitstellung für KI-Systeme erfordert oft erheblichen Aufwand. Eine kontinuierliche Qualitätssicherung ist entscheidend, um die Effektivität der KI-Lösungen zu gewährleisten.
Vorteile des KI-Einsatzes
Der Einsatz von KI in der Betrugsprävention bietet signifikante Vorteile:
- Erhöhte Trennschärfe bei der Beurteilung von Verdachtsfällen
- Schnellere Anpassung an neue Betrugsmuster
- Ermöglichung von mehr sicherem Neugeschäft für Unternehmen
Herausforderungen und Zukunftspotenzial
Die Studie identifiziert mehrere Herausforderungen:
- Komplexität und ständige Weiterentwicklung von Betrugsmustern
- Notwendigkeit der Balance zwischen Betrugserkennung und Kundenfreundlichkeit
- Datenschutzanforderungen und rechtliche Rahmenbedingungen
Zukünftiges Potenzial wird in der weiteren Integration verschiedener Datenquellen und der Verbesserung der Erklärbarkeit von KI-Entscheidungen gesehen.
Fazit
Die Studie unterstreicht, dass eine effektive Prävention von Identitäts- und Verbraucherbetrug ohne den Einsatz von KI kaum noch denkbar ist. Unternehmen sollten bereit sein, in KI-Lösungen zu investieren und kontinuierlich an deren Verbesserung zu arbeiten, um den sich ständig wandelnden Herausforderungen im Bereich der Betrugsprävention gewachsen zu sein.
Weitere Informationen:
KI zur Verhinderung von Identitätsbetrug