Seit dem 1. Mai müssen alle deutschen Regierungs- und Einwanderungsbehörden digitale biometrische Fotos für Ausweisdokumente (Personalausweise, Pässe, Aufenthaltstitel) akzeptieren. Diese Fotos werden über sogenannte PointID-Terminals erstellt, die auch Fingerabdrücke und Unterschriften erfassen können. Allerdings gab es bereits Probleme: In Berlin funktionierten die Terminals in der ersten Woche nicht, und einige Personen mussten weiterhin gedruckte Fotos mitbringen. Bis zum 31. Juli sollen die Terminals landesweit verfügbar sein, wobei eine Übergangsphase gilt[1]Germany rolls out biometric kiosks to streamline digital ID issuance.

Die Terminals werden von der Bundesdruckerei betreut und erfüllen die technischen Richtlinien (TR-03121) für Biometrie im öffentlichen Sektor. Diese Maßnahme ist Teil der deutschen Digitalisierungsstrategie im Bereich Identität, zu der auch der elektronische Personalausweis (e-Ausweis) und elektronische Aufenthaltstitel (eAT) gehören. Der eID kann zur Verifizierung der Identität bei Behördengängen sowie bei privaten Diensten genutzt werden. Die Nutzung erfordert die AusweisApp und das Auslesen des NFC-Chips des Ausweises.

In den kommenden Jahren plant Deutschland die Einführung einer nationalen digitalen Identitäts-Wallet im Rahmen des EU-Digital-Identity-Wallet-Programms. Diese soll bis 2027 schrittweise erweitert werden. Das Projekt wird vom Bundesinnenministerium, der Bundesagentur für Sprunginnovationen (SPRIND) und dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik umgesetzt. SPRIND führte einen Wettbewerb zur Entwicklung eines Prototyps durch, bei dem auch das Unternehmen Governikus beteiligt ist.