Die Präsidentin des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Claudia Plattner, hat auf der re:publica in Berlin einen Prototypen der EUDI-Wallet vorgestellt, eine digitale Brieftasche basierend auf der europäischen digitalen Identität (EUid). Die App ermöglicht die Speicherung persönlicher Daten wie Ausweis, Führerschein oder polizeiliches Führungszeugnis und soll Bürgern ermöglichen, staatliche Interaktionen einfach und digital abzuwickeln. Ein Beispiel ist die Eröffnung eines Bankkontos, die durch Identifikation mit dem Online-Ausweis und Eingabe einer PIN in wenigen Schritten erfolgt[1]eID: Deutsche Version der EUDI-Wallet mit Cloud-basiertem Schlüsselspeicher.

Das Projekt, geleitet von der Bundesagentur für Sprunginnovation (Sprind), befindet sich im Endstadium eines Innovationswettbewerbs. Die Testphase der App soll Ende des Jahres starten, und die vollständige Einführung ist für 2027 geplant. Die Wallet bietet Funktionen wie Ausweis-, Nachweis- und Unterschriftsmöglichkeiten, mit weiteren geplanten Erweiterungen wie einer Bezahllösung. Besondere Merkmale sind die Offline-Funktion und die Nutzung als Open-Source-Plattform.

Während die Entwickler Sicherheit und Datenschutz betonen, gibt es Kritik von Experten und Bürgerrechtlern. Sicherheitsfragen würden nur oberflächlich behandelt, und es bestünden Bedenken hinsichtlich Haftung bei Datenmissbrauch sowie möglichen Eingriffen in den Verbraucherschutz. Ziel bleibt jedoch, mit der EUDI-Wallet digitale Souveränität und Vertrauen zu stärken.