Von Ralf Keuper

Selbstverwaltete Digitale Identitäten gelten als das ultimative Mittel, um den Nutzern die Hoheit an ihren eigenen Daten und über ihre digitale Identität, die heute weitgehend unter der Kontrolle der großen Internetkonzerne wie Google und facebook stehen, zurückzugeben. Es melden sich jedoch vermehrt Stimmen, die darauf hinweisen, dass selbstverwaltete digitale Identitäten das Machtungleichgewicht zwischen den Nutzern auf der einen sowie den großen Digitalkonzernen und Regierungen auf der anderen Seite verstärken können.

Das Hauptprinzip selbstverwalteter digitaler Identitäten besteht darin, dass die Nutzer Dritten gegenüber nur die Informationen und Daten offen legen, die für den jeweiligen Vorgang nötig sind. Damit wird implizit, so die Kritiker, eine Beziehung unter Gleichen suggeriert. Dem sei jedoch nicht so, wie die Projekte und Initiativen ID20020 und Known Traveler ID zeigen[1]Die Blockchain weiss alles – kommt die totale Überwachung?. Mit mehr oder sanftem Druck, könnten die Passagiere und Patienten dazu gebracht werden, deutlich mehr Informationen zur Verfügung zu stellen, als nötig, u.a., um dafür bessere Konditionen zu erhalten oder aber überhaupt bestimmte Dienstleistungen in Anspruch nehmen zu können. Mit der Zeit würden sich die Menschen daran gewöhnen, mehr Daten preiszugeben als erforderlich. Sie könnten damit zu “Glückliche…