Die Frage „Was passiert mit meinen Daten beim Online-Shopping?“ haben sich vermutlich die meisten schon einmal gestellt. Durch das Forschungsprojekt SDI4ECom sollen Kund*innen die Kontrolle über ihre Daten zurückerhalten und die Möglichkeit bekommen, eigene Shoppingidentitäten aufzubauen. Gefördert wird das Projekt, das zusammen mit der PIA econda GmbH, PIA UDG GmbH und dem FZI Forschungszentrum Informatik durchgeführt wird, durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg.

Daten sind von unschätzbarem Wert für Unternehmen, insbesondere im E-Commerce. Eine individuelle Customer Experience und passende Produktempfehlungen erhöhen für Kund*innen den Spaß und Komfort beim Online-Shopping und steigern gleichzeitig die Relevanz der angezeigten Produkte. Dies wirkt sich positiv auf die Conversion Rate und den Umsatz eines Unternehmens aus. Entsprechend wollen Unternehmen möglichst viele Daten über ihre Kund*innen sammeln – müssen jedoch strenge Datenschutzrichtlinien einhalten, um die Privatsphäre von Verbraucher*innen zu wahren. Doch trotz der Datenschutzgesetze haben Verbraucher*innen keine richtige Kontrolle darüber, welche Daten von ihnen gesammelt und wie verwendet werden. „Aktuelle Cookie-Banner erfüllen diese Anforderung in keinster Weise“, weiß Philipp Sorg, Geschäftsführer PIA econda, aus Erfahrung.

Self-Sovereign Identity und Wallets: Anwendung im E-Commerce

Das Projekt SDI4ECom möchte dieses Problem lösen. Im Zentrum steht der Ansatz der Self-Sovereign Identity (SSI). SSI ermöglicht es Nutzer*innen, die Kontrolle über ihre persönlichen Daten zu behalten und selbst zu bestimmen, welche Informationen sie mit Unternehmen teilen möchten. Wallets dienen dabei als persönliche Datenspeicher, mit denen Daten sicher und übersichtlich verwaltet werden können. „Die Implementierung von Selbstbestimmten Identitäten (SSI) ist ein bedeutsamer Meilenstein im E-Commerce. Sie ermöglicht individuelle Shopping-Erlebnisse und schützt gleichzeitig die Privatsphäre. SDI4ECom trägt somit maßgeblich zur Förderung einer sicheren und individualisierten Online-Shopping-Landschaft bei“, erklärt Simone Braun, Professorin für E-Commerce an der Hochschule Offenburg. Das Konzept der selbstbestimmten Shopping-Identitäten hat zudem das Potenzial, auch in anderen Branchen und Sektoren zum Einsatz zu kommen, in denen Datensouveränität und Datenschutz eine entscheidende Rolle spielen.
Für weitere Informationen oder Fragen zum SDI4ECom-Projekt stehen die beteiligten Projektpartner zur Verfügung. Die offizielle Projektwebseite, enthält mehr über den Fortschritt, die Ergebnisse und die zukünftigen Entwicklungen des Projekts.

Quelle: Sichere und selbstbestimmte digitale Identitäten im E-Commerce