Das Schweizer Gesetz über die elektronische Identität (LSIE) wurde am 7. März 2021 abgelehnt. Seine Gegner warfen ihm vor dass es private Unternehmen einbezieht, die so die Daten der Bürger sammeln und zentral speichern könnten. Sechs Motionen mit identischem Wortlaut wurden am 10. März 2021 eingereicht: Sie alle fordern den Schweizer Bundesrat auf, ein staatliches System einzurichten, das es den Bürgerinnen und Bürgern ermöglicht, ihre Identität vertraulich online nachzuweisen. Sie sehen vor, dass nur die notwendigen Informationen gesammelt und dezentral gespeichert werden. Der Schweizer Bundesrat hat dem Parlament empfohlen, diesen Motionen am 26. Mai 2021 zuzustimmen, und möchte eine neue e-ID-Lösung vorschlagen, die den Anliegen der Bürgerinnen und Bürger so schnell wie möglich Rechnung trägt. Das Eidgenössische Justiz- und Polizeidepartement wurde beauftragt, einen ersten Entwurf auszuarbeiten, der verschiedene technische Lösungen mit Angabe der jeweiligen Kosten enthält. Nach der Veröffentlichung eines Arbeitsdokuments am 2. September 2021 wurde eine öffentliche Konsultation eingeleitet. Sie endete am 14. Oktober 2021 mit einer öffentlichen Debatte, die im Regierungsgebäude in Bern organisiert und live auf einer virtuellen Plattform übertragen wurde. Die Selbstständige Identität (SSI) ist ist eine der Lösungen, die während dieses Prozesses identifiziert wurden. Sie gibt den Bürgerinnen und Bürgern die Kontrolle über ihre elektronische Identität: Sie verfügen über einen von der öffentlichen Verwaltung ausgestellten Ausweis und wählen die Daten aus, die sie bei der Anmeldung bei einem Dienst preisgeben möchten.

Wir schlagen hier ein dezentralisiertes und nutzerzentriertes e-ID-System vor, das auf SSI-Prinzipien basiert. Unsere Lösung basiert auf einer Open-Source-Philosophie, die Transparenz und die Beteiligung der Gemeinschaft fördert. Wir verwenden Blockchain-Technologie als Entwurfsmuster, um Vertrauen zu schaffen und die Unveränderlichkeit von identitätsbezogenen Daten zu gewährleisten. Unsere Lösung ist so konzipiert, dass das Recht auf Vergessenwerden durch die ausschließliche Speicherung der Digests von überprüfbaren Berechtigungsnachweisen in der Blockchain gespeichert werden. Um die Machbarkeit und Wirksamkeit unserer SSI Lösung zu demonstrieren, haben wir ein Proof of Concept entwickelt, das die Partisia-Blockchain nutzt.

Quelle: A Digital Identity in the Hands of Swiss Citizens