Von Ralf Keuper

Der Gedanke klingt verlockend: Ein App Store, aus dem sich Maschinenbetreiber Anwendungen für bestimmte betriebliche Aufgabenstellungen herunterladen können, z.B. um Rüstdaten von verschiedenen Maschinen zu sammeln und den Werkstücken zuzuordnen.

ADAMOS HUB

Dem oben beschriebenen Idealzustand kommt ADAMOS mit dem neuen Angebot von ADAMOS Hub mit dem ADAMOS Store bereits sehr nahe.  ADAMOS bringt Maschinen- und Anlagenbauer, Maschinenbetreiber und App Anbieter auf einer Plattform zusammen. Mit ADAMOS Hub und dem integrierten ADAMOS Store wird eine Industrieplattform geschaffen, die künftig zentraler, herstellerübergreifender Anlaufpunkt der Industrie für Applikationen und Entwicklungen sein wird. Durch ADAMOS Hub werden Integrationspunkte und Schnittstellen bereitgestellt, die einen technologieoffenen und sicheren Austausch von Daten in der Produktion ermöglichen. Mit dem ADAMOS Store ist es für die Unternehmen möglich, digitale Applikationen schneller zu finden. Sie können hier frei und transparent Applikationen verschiedener Anbieter testen, abonnieren und auch wieder stornieren. Die Applikationen und Maschinendaten werden zentral vom Maschinenbetreiber verwaltet. Der Maschinenbetreiber hat jederzeit die Hoheit über seine Daten.

Dadurch werden die Digitalisierungsinitiativen speziell der Maschinen-, Anlagen- und Komponentenhersteller unterstützt und beschleunigt sowie gleichermaßen die Fertigung in die Lage versetzt, die bestgeeigneten und bereits integrierten Applikationen für ihre Smart Factory-Lösungen auszuwählen. Der ADAMOS HUB befindet sich momentan noch in der Private Beta Phase. Der offizielle Start ist Endes des Jahres geplant.

Während der ADAMOS Hackathons diskutieren und entwickeln die ADAMOS Partner-Unternehmen bereits jetzt erste Lösungsansätze für Smart Factories. Beim ADAMOS Hackathon 4.5 bei dem Partner ENGEL Austria im Januar dieses Jahres präsentierten die Teilnehmer sieben Applikationen. Den 1. Platz belegte beispielsweise die App LogBuster, die es den Benutzern ermöglicht, Log-Dateien auf intuitive Weise zu erkunden und sie durch einen Fehlerfindungsprozess zu führen.

Erste Einschätzung 

Die Arbeiten an einem offenen Betriebssystem für die Maschinenökonomie sind im vollen Gang. Der Industrial Consumerism hält auch in der Industrie 4.0 Einzug. Die Nutzer im B2B-Geschäft legen ebenfalls großen Wert auf eine ansprechende User Experience. Stand heute ist nicht davon auszugehen, dass es eine Plattform für alle Branchen geben wird. Dafür ist das Geschäft in der Industrie zu facettenreich und komplex. Wichtig für den Erfolg einer Plattform und damit für den Aufbau eines Ökosystems ist die Interoperabilität. Die Endkunden werden es kaum akzeptieren, dass die von ihnen im Betrieb eingesetzten Applikationen nicht herstellerübergreifend kommunizieren können. Ein Punkt, auf den die führenden Landmaschinenhersteller mit Data Connect bereits reagiert haben. Auf Seiten der Anwender sind ebenfalls noch große Anstrengungen nötig. Damit sie überhaupt in der Lage sind, Industrieapplikationen einzusetzen und mit Plattformen interagieren zu können, müssen die internen Prozesse und Schnittstellen angepasst werden, d.h. die Maschinendaten müssen digital zur Verfügung stehen.

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