Ein Bericht von Nordregio zeigt, dass digitale IDs in Grönland, den Färöern und Åland zwar von 90–98 % der Bevölkerung genutzt werden, jedoch weiterhin erhebliche Herausforderungen bestehen, um vollständige digitale Inklusion zu erreichen – besonders in abgelegenen und benachteiligten Gemeinschaften. Der Bericht betont, dass Inklusion von Anfang an zentraler Bestandteil der Gestaltung von digitalen ID-Systemen sein muss und nicht nachträglich berücksichtigt werden sollte. Er enthält 12 Empfehlungen für politische Entscheidungsträger, darunter die Einbindung unterrepräsentierter Gruppen, die Bereitstellung analoger Alternativen, Sprachzugänglichkeit sowie die Lösung von Problemen der Erschwinglichkeit und der Konnektivität.
Der Bericht untersucht unterschiedliche Ansätze in den Regionen: Auf den Färöern wurde die Zivilgesellschaft in die Systemgestaltung einbezogen, Grönland nutzt das dänische MitID, das die lokalen Gegebenheiten kaum berücksichtigt, und Åland setzt auf bankbasierte IDs, wodurch Menschen ohne Bankkonto ausgeschlossen werden. Er warnt vor universellen Lösungen, die gefährdete Gruppen wie ältere Menschen, Menschen mit Behinderungen und Migranten ausschließen könnten.
Forscherin Maja Brynteson betont, dass digitale Inklusion die Grundlage für digitale Systeme bilden muss, um den Zugang zu essenziellen Diensten und die demokratische Teilhabe zu gewährleisten. Ohne Inklusion riskieren digitale Systeme, neue Formen der Ausgrenzung zu schaffen, anstatt das Leben der Menschen zu vereinfachen.
Quelle: Inclusion must be the foundation of digital ID systems: Nordregio report