Der Finanzinvestor Corsair, der seit 2019 an IDnow beteiligt ist, übernimmt die Anteile der übrigen Geldgeber und Gründer. Insider berichten, dass die Firmenbewertung dabei bei schätzungsweise 300 Millionen Dollar lag. Zu den Geldgebern zählten unter anderem die Firma Giesecke+Devrient sowie Business Angels wie Robert Haselsteiner und Marcus Wolsdorf[1]IDnow für 300 Millionen Dollar verkauft: Bank-Partner gelingt einer der größten Fintech-Exits.

Interessanterweise hatte Corsair vor drei Jahren ursprünglich geplant, IDnow zu verkaufen und hatte bereits die Investmentbank Goldman Sachs mit der Transaktion beauftragt. Zu diesem Zeitpunkt strebte die Unternehmensführung eine Bewertung von 900 Millionen Euro an, aber der Verkauf kam nicht zustande. Die aktuelle Übernahme zu einem deutlich niedrigeren Preis ist auch auf die veränderte Marktstimmung zurückzuführen, da die Fintech-Finanzierungslandschaft seitdem erheblich eingebrochen ist.

Mit der Übernahme von IDnow beabsichtigt Corsair, seine Marktposition in Europa weiter auszubauen. Dank der finanziellen Unterstützung durch Corsair hat IDnow bereits Schritte unternommen, um Wettbewerber zu akquirieren, darunter der französische Anbieter Ariadnext und Callcenter des insolventen Wirecard-Konzerns. Diese strategischen Entscheidungen sollen IDnow dabei helfen, seine Führungsposition im sich wandelnden Fintech-Markt zu stärken.