Durch die Weiterentwicklung von kryptografischen Verfahren in Kombination mit der Blockchain-Technologie konnte in den letzten Jahren ein neues Paradigma an Aufmerksamkeit gewinnen, das wesentliche Nachteile des etablierten digitalen Identitätsmanagements beheben könnte. Das Konzept dieser portablen, von den Nutzer*innen kontrollierten selbstsouveränen Identitäten (engl.: Self-Sovereign Identities) sieht vor, dass die Nutzer*innen selbst über ihre domänenübergreifenden digitalen Identitäten bestimmen können. Insbesondere können selbstsouveräne Identitäten überprüfbare Nachweise über Eigenschaften und Berechtigungen erhalten und diese mittels interoperabler Standards domänenübergreifend in unterschiedlichen Interaktionen einfach nutzen. Selbstsouveräne Identitäten sind dabei nicht nur auf Personen, sondern auch auf Unternehmen oder vernetzte Gegenstände im Internet der Dinge anwendbar. So ergibt sich ein breites Feld an Anwendungen, in denen SSI ein großes ökonomisches Potenzial durch die Erhöhung der Sicherheit und der Effizienz von Prozessen entfalten kann.

Wir wollen in diesem White Paper zunächst die wichtigsten konzeptionellen und technologischen Grundlagen selbstsouveräner Identitäten skizzieren, bevor einige Anwendungsfälle im Detail vorgestellt werden. Im Anschluss daran werden sowohl das ökonomische Potenzial als auch die Herausforderungen von selbstsouveränen Identitäten näher beleuchtet. Wir wünschen viel Freude beim Lesen und möchten alle Leser*innen einladen, mit uns in einen Dialog zu treten. Gerne stehen wir für Fragen, Diskussionen und Anregungen zur Verfügung.

Quelle / Link: Self-Sovereign Identity Grundlagen, Anwendungen und Potenziale portabler digitaler Identitäten