Stellen Sie sich vor, Sie bewerben sich auf einen Traumjob und müssen Ihr Universitätsdiplom vorlegen – digital, verschlüsselt und fälschungssicher. Doch woher weiß der Arbeitgeber, dass das Dokument wirklich von der angegebenen Universität stammt? Eine neue Technologie namens “Issuer Identity Registries” könnte die Antwort auf diese Frage sein und das Bildungs- und Arbeitswesen revolutionieren.


Die digitale Revolution hat längst das Bildungswesen erreicht. Universitäten, Schulen und Weiterbildungsanbieter stellen zunehmend auf digitale Zertifikate und Nachweise um. Diese sogenannten “Verifiable Credentials” – überprüfbare Anmeldeinformationen – bieten viele Vorteile: Sie sind fälschungssicher, können nicht verloren gehen und lassen sich binnen Sekunden überprüfen. Doch ein entscheidendes Problem blieb bisher ungelöst: Wie kann man sicherstellen, dass die ausstellende Organisation auch wirklich berechtigt ist, solche Dokumente auszustellen?

Das Vertrauensdilemma der digitalen Welt

Hier liegt der Kern des Problems: Während die digitalen Zertifikate selbst durch kryptografische Verfahren geschützt sind, gibt es bislang keine einheitliche Möglichkeit zu überprüfen, ob die Organisation, die das Zertifikat ausstellt, überhaupt dazu berechtigt ist. Ein Betrüger könnte theoretisch eine gefälschte “Harvard University” gründen und scheinbar legitime Diplome ausstellen – die technisch einwandfrei, aber inhaltlich wertlos wären.

Genau diesem Problem widmete sich eine wegweisende Forschungsinitiative von Mai 2024 bis Juni 2025[1]Credential Engine and Digital Credentials Consortium: Issuer Identity Registry Research Report. Die beiden Organisationen Credential Engine und das Digital Credentials Consortium (DCC) entwic…