Die Blockchain-Technologie verspricht Transparenz und Unveränderlichkeit – doch genau diese Eigenschaften bringen sie in Konflikt mit der europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Zero-Knowledge Proofs bieten einen vielversprechenden Lösungsansatz für dieses Dilemma: Sie ermöglichen es, die Richtigkeit von Informationen zu beweisen, ohne sensible Daten preiszugeben. Doch sind sie wirklich der Schlüssel zu vollständig DSGVO-konformen Blockchain-Projekten? Ein neues Positionspapier der INATBA zeigt Potentiale und Grenzen dieser kryptografischen Technologie auf.
Das Blockchain-DSGVO-Dilemma: Wenn Unveränderlichkeit zum Problem wird
Blockchain-Technologie hat die digitale Welt revolutioniert. Ihre beiden Kernmerkmale – Unveränderlichkeit und Transparenz – machen sie zu einem mächtigen Werkzeug für dezentrale Anwendungen. Doch genau diese Eigenschaften stellen Unternehmen vor ein scheinbar unlösbares Problem: Wie lässt sich eine Technologie, die darauf ausgelegt ist, Daten dauerhaft und öffentlich zu speichern, mit der europäischen Datenschutz-Grundverordnung vereinbaren?
Die DSGVO fordert fundamentale Rechte wie das “Recht auf Vergessenwerden” und das Prinzip der Datenminimierung. Wenn jedoch einmal Daten auf einer Blockchain gespeichert sind, können sie nicht einfach geändert oder gelöscht werden. Hinzu kommt, dass die dezentrale Struktur der Blockchain die Zuordnung von Verantwortlichkeiten erschwert – wer ist eigentlich zuständig, wenn ein Nutzer die Löschung seiner Daten verlangt?
Diese Herausforderungen haben viele Unternehmen davon abgehalten, Blockchain-Lösungen zu implementieren, aus Angst vor kostspieligen DSGVO-Verstößen. Doch eine innovative kryptografische Technologie[1]Leveraging Zero-Knowledge Proofs for GDPR Compliance in Blockchain Projects verspricht Abhilfe: Zero-Knowledge Proofs.
Zero-Knowledge Proofs: Beweisen ohne Preisgeben
Zero-Knowledge Proofs (ZKPs) klingen zunächst wie ein Widerspruch in sich: Wie kann man etwas beweisen, ohne Informationen preiszugeben? Das Konzept stammt aus der Kryptografie und funktioniert ähnlich wie ein gut gehütetes Geheimnis, das man indirekt bestätigen kann.
Stellen Sie sich vor, Sie wollen beweisen, dass Sie über 18 Jahre alt sind, ohne Ihr genaues Geburtsdatum preiszugeben. Ein Zero-Knowledge Proof würde es Ihnen ermöglichen, mathematisch zu beweisen…
References