MOBI und Gaia-X 4 moveID haben in der vergangenen Woche eine gemeinsame Initiative angekündigt, die die branchenübergreifende Interoperabilität fördern soll. Die Initiative konzentriert sich auf die gemeinsame Implementierung der MOBI-Standards MOBI Vehicle Identity (VID) und MOBI Battery Birth Certificate (BBC). Genauer gesagt geht es bei der Initiative darum, physische Objekte – z. B. Fahrzeuge und ihre Teile wie Batterien – mit digitalen Identitäten und Berechtigungsnachweisen des Web3 zu verknüpfen. Ziel ist es, die technische Interoperabilität unter Verwendung der offenen Standards des World Wide Web Consortiums (W3C) zu demonstrieren, um einen sicheren Rahmen für selbständige Daten und Identitäten zu schaffen.

Die Zusammenarbeit baut auf W3C Decentralized Identifiers (DIDs) und Verifiable Credentials (VCs) auf, um Identitäten von Fahrzeugen und Fahrzeugteilen zusammen mit ihren Berechtigungsnachweisen für Transaktionen und Ansprüche zu verwalten, was für eine Kreislaufwirtschaft grundlegend ist. Gaia-X 4 moveID wird die Landschaft der Mobilität und der Fahrzeugdienste grundlegend umgestalten und ein einheitliches digitales Ökosystem mit selbstsouveränen Identitäten (SSI) für alle Verkehrsteilnehmer fördern. Durch die Schaffung der wesentlichen technischen und wirtschaftlichen Grundlagen ist moveID führend auf dem Weg zu einem dezentralisierten, nutzerorientierten Mobilitätsdienst-Ökosystem, das SSI und Distributed Ledger Technology (DLT) zusammen mit Open-Source-Software und Standards nutzt.

MOBI, ein globales, gemeinnütziges Web3-Konsortium, vereint die Bemühungen des öffentlichen und privaten Sektors zur Schaffung branchenübergreifender Interoperabilität durch die Entwicklung von Standards und den Aufbau einer kritischen Infrastruktur für Self-Sovereign Data (SSD), SSI und überprüfbare Transaktionen. Diese Infrastruktur umfasst zwei föderierte Netzwerke: Citopia, ein dezentraler Marktplatz, der VCs nutzt, und das Integrated Trust Network (ITN), ein DIDs-Register.

Citopia und das ITN arbeiten zusammen, um regulierungskonforme und standardisierte Kommunikationsprotokolle für Transaktionen in nahezu Echtzeit bereitzustellen. Zusammen bilden die MOBI VID- und MOBI BBC-Standards die Grundlage für ein weltweit interoperables, offenes und vernetztes Ökosystem, das für die Erschließung einer Vielzahl neuer Anwendungen für eine widerstandsfähige Kreislaufwirtschaft entscheidend ist. Innerhalb der Wertschöpfungskette der Kreislaufwirtschaft arbeiten zahllose öffentliche und private Akteure mit unterschiedlichen Verfahren zur Verwaltung sensibler Geschäfts- und Verbraucherdaten. In komplexen, miteinander verbundenen Netzwerken, in denen Vertrauen erhebliche Reibungsverluste verursacht, sind die derzeitigen zentralisierten Lösungen nicht in der Lage, eine angemessene Interoperabilität und Erweiterbarkeit zu bieten, die für einen sicheren Datenaustausch und eine sichere Authentifizierung zwischen den Beteiligten erforderlich sind. Die Initiative wird die Wirksamkeit eines Web3-fähigen Ansatzes demonstrieren, der auf globalen Standards beruht, indem Fahrzeuge und Fahrzeugteile – wie etwa Batterien – mit vertrauenswürdigen, selbstsouveränen Identitäten für überprüfbare Ansprüche.

Während sich Phase I auf die Prüfung der technischen Interoperabilität konzentriert, geht es in Phase II um die Prüfung der geschäftlichen Interoperabilität, ein komplexeres Unterfangen, das die Schaffung gemeinsamer Standards für das Onboarding von vertrauenswürdigen Identitäten und Berechtigungsnachweisen von Verbrauchern, Unternehmen und Regulierungsbehörden erfordert. „Eine kürzlich durchgeführte Studie schätzt, dass 73 % des gesamten Internetverkehrs aus bösartigen Bots und betrügerischem Farmverkehr besteht. Die generative KI erhöht diese Risiken dramatisch. Rund 20 Milliarden mit dem Internet der Dinge (IoT) verbundene Geräte verfügen nicht über vertrauenswürdige, überprüfbare Identitäten und Anmeldeinformationen, so dass sie nicht in der Lage sind, sicher am eCommerce teilzunehmen”, so Tram Vo, CEO und Mitbegründer von MOBI. „Mit vertrauenswürdigen und überprüfbaren Identitäten und Ansprüchen können IoT-Geräte – wie Fahrzeuge und Batterien – als autonome Wirtschaftsakteure agieren, um Daten für jede Transaktion sicher zu teilen und zu authentifizieren, was die Einhaltung von Vorschriften und ein höheres Maß an Vertrauen in der gesamten Wertschöpfungskette gewährleistet.“ „Eine ganzheitliche, transparente Systemarchitektur für den Austausch von Daten im Straßenverkehr, die den neuen Anforderungen an die Datensouveränität gerecht wird, gibt es heute nicht. Es gibt zwar einzelne Unternehmen, die bereits Dienste anbieten. Diese Dienste sind aber auf bestimmte Anwendungen, Fahrzeuge oder Kundengruppen zugeschnitten. Mit seiner offenen und EU-konformen digitalen Identitätsarchitektur hilft moveID, diese Herausforderung in den Zukunftsmärkten zu lösen”, erklärt Peter Busch, Projektleiter bei Gaia-X 4 moveID-Konsortialführer Bosch.

Quelle: MOBI and Gaia-X 4 moveID Web3 Interoperability Initiative