Von Ralf Keuper

Zwar gibt es das Konzept einer digitalen Version eines physischen Führerscheins schon seit etwa einem Jahrzehnt; vor der Veröffentlichung der ISO/IEC 18013-Reihe gab es jedoch keinen Standard für die Darstellung und den Austausch von Führerscheininformationen auf digitalem Wege. Mit der Veröffentlichung des mDL-Standards hat das Interesse an mDLs sprunghaft zugenommen, wenngleich in der Praxis noch einige Hürden bestehen[1]Einführung von mobilen Führerscheinen in den USA: Nicht so einfach, wie man glauben könnte. Zu den Unterstützern des mDL-Standards gehört u.a. Apple[2]Digitaler Ausweisstandard mDL: Breite Unterstützung in USA erwartet. Daneben exisiert das Konzept der “Self-Sovereign Identity” auf der Grundlage des vom W3C entwickelten “Verifiable Credential Data Model”. Welche Gemeinsamkeiten bestehen und wo liegen die Unterschiede zwischen den beiden Ansätzen?

Dieser Frage geht die INATBA Identity Working Group in Mobile Driver’s Licence (mDL) & Self-Sovereign Identity (SSI) Comparison nach.

Die ISO mDL-Spezifikation soll speziell dazu dienen, Prüfern, die nicht mit der ausstellenden Behörde verbunden sind, den Zugang zu den Informationen zu ermöglichen und diese zu authentifizieren, dem Führerscheininhaber die Möglichkeit zu geben, zu entscheiden, welche Informationen er an eine Prüfstelle weitergeben möchte und die Möglichkeit bieten, Informationen häufig zu aktualisieren und Informationen mit einem hohen Maß an Vertrauen zu authentifizieren. Dies entspricht weitgehend den Kernkonstrukten der SSI, die das Konzept von Ausstellern, Inhabern und Überprüfern umfassen. Allerdings: “Betrachtet man den Hauptanwendungsfall der Offline-Führerscheinüberprüfung, so kann man ein großes Potenzial für den ISO mDL-Standard erkennen. Für einen allgemeineren…