Von Ralf Keuper

In der Datenökonomie geben bislang Konzerne wie Google und facebook den Ton an. Ihnen ist es gelungen, die Nutzer dazu bringen, ihre Daten kostenlos zur Verfügung zu stellen. Im Gegenzug können die Nutzer die Services von Google und facebook kostenlos nutzen. Die meisten Nutzer finden daran bislang keinen Anstoß; jedenfalls nicht in der Weise, dass sie fluchtartig und in Massen die Services von Google, facebook und anderen verlassen. Über Skalen- und Netzwerkeffekte können die Internetkonzerne ihre Machtstellung in der Datenökonomie ausbauen und neue Geschäftsfelder erobern. In Europa wächst die Sorge, dass demnächst auch die Industrie, das B2B-Geschäft, in den Sog von Google & Co. geraten könnte. Dann gäbe es weder für die Nutzer noch die Unternehmen ein Entkommen.

Ohne vertrauenswürdige europäische Dateninfrastrukturen, so der Tenor des Themenpapiers Datentreuhandmodelle, habe das Geschäftsmodell des Datentreuhänders keine Chance am Markt. Die Autoren hoffen, dass Projekte wie GAIX-X die Entstehung vertrauenswürdiger Dateninfrastrukturen befördern und den Anstoß für die Etablierung von Datentreuhändern geben können.

Noch fehlt jedoch ein marktfähiges Geschäftsmodell für Datentreuhänder.

Zur Finanzierung von Datentreuhändern sind unterschiedliche Modelle denkbar, sowohl die Finanzierung durch Entgelte der Datennutzer:innen, durch gemeinschaftliche Konstruktionen (z.B. Stiftung) wie auch – im Kontext der Daseinsvorsorge – durch staatliche Gebührenregelung oder Einsatz von Steuermitteln.

Ebenso wird nach dem passenden Organisationsmodell gefahndet:

Wesentliche Fragen bei der Konstruktion von Datentreuhandmodellen…