Von Ralf Keuper

Für die Versicherungsgesellschaften ist die Verlockung groß, die Daten, die Aufschluss über die Fahrweise eines Kunden geben, für die Berechnung ihrer Tarife zu nutzen. Der Autofahrer zahlt seinem Fahrstil entsprechend – Pay as you drive.

Die Hoffnungen waren groß, wie ein Blick in die Berichterstattung der letzten Jahre zeigt:

Ein Gedanke zu „Telematik-Tarife: Durchwachsene Ergebnisse“
  1. Diese Überwachungstarife haben den Nachteil, dass 90 % aller Autofahrer sich für gute Autofahrer halten, die Einstufung von Marken und Typen je nach Schadensgebiet mysteriös ist und die Kosten für die Überwachung und die Speicherung dieser Daten z.B.
    durch die Allianz “irgendwo in Kanada” so gar nicht zur Seriösität der Versicherungen passen. So lange die Versicherung und der Markt aber ganz alleine darüber bestimmt dass trotz sinkender Unfallzahlen die Beiträge für die Haftpflichtversicherung, die jeder haben muss, der ein Auto fahren will, kontinuierlich steigen, wird die Auswertung dieserFahrdaten solange sie in den Händen der Versicherung bleiben, keine Vorteile für die Kunden bringen. Langjährig unfallfreie Fahrt wird eh schon durch Schadensfreiheitsrabattte belohnt und Anfänger zahlen einen großen Vorleistungssockelbeitrag, ohne wirklich eine echte nachweisbare Gefährdung als “Fahranfänger” zu sein. Die Risikogruppe der 50 – jährigen, die es noch einmal wissen wollen und sich einen Porsche zulegen, werden für dieses für alle Verkehrsteilnehmer riskante Verhalten durch niedrige Beiträge belohnt. Und warum jemand der einen Opel Corsa fährt mehr oder weniger bezahlen soll, wie ein Fiat ist Teil einer intransparenten Versicherungsarithmetik, oder eben der Kumpanei zwischen Autohersteller und Versicherungen. Daher hat man wenig Interesse, die reale Schadenswirklichkeit, die Prognose oder gar die realen Fahrdaten einer unabhängigen Auswertungsplattform zur Verfügung zu stellen, sondern nutzt wie die Autoindustrie das Thema für PR und Marketing Aktivitäten, um in den Medien überhaupt noch außerhalb der Werbung in Anzeigen einen redaktionellen Bericht zu bekommen.

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