Die fühlende und quasi sprechende Technik macht vieles schneller, sicherer, komfortabler. Aber in auch privat genutzten Anwendungen wird damit die alte Debatte von Freiheit und Sicherheit neu entfacht, in einer kaum vorstellbaren Dimension, gegen die etwa der Streit um ein paar Gigabyte Vorratsdaten lächerlich wirkt. Der Ansatz der Konzerne ist dabei meist: Der Widerstand gegen die Preisgabe von Daten ist typisch deutsch, wird sich verschleifen, dann können bald alle Menschen den Komfort nutzen, den all die Maschinen und ihre Daten ermöglichen. Wichtig sei jetzt Transparenz.
Doch die Fachleute selbst ziehen auf ihren Tagungen in Zweifel, dass Transparenz hilft: Es sind einfach zu viele Daten. Man wird nicht immer zu- und absagen können. Dennoch ist die Devise der deutschen Wirtschaft: Einfach mal machen! Schließlich liegt hier das Geschäft der Zukunft, heisst es. Ja, so wertvoll wie früher das Öl seien diese ganzen Daten. Das ist erfreulich, aus geschäftlicher Sicht. Aber darüber darf man nicht vergessen, dass Wertvolles auch zu sichern ist gegen ungewünschten Zugriff.
Quelle: Max Hägler “Transparenz ist zu wenig”, in der SZ vom 19.02.2015